Dem technischen Fortschritt sei Dank, sind die Möglichkeiten für standortungebundene Arbeitsweisen heutzutage beinahe endlos. Doch mit den neuen Möglichkeiten kommen auch neue Herausforderungen. Was man bei der Führung virtueller Teams beachten sollte zeigen wir dir hier:

Was wir unter einem virtuellen Team verstehen? Eine flexible Arbeitsgruppe, deren Mitglieder ortsunabhängig und ergebnisorientiert kooperieren und informationstechnisch vernetzt sind.

In deutschen Unternehmen ist die Präsenzkultur nach wie vor weit verbreitet. Das heißt auch ohne Meeting sieht man die Kollegen immer wieder & kommt ganz einfach ins Gespräch. Sei es bei Raumwechseln für unterschiedliche Meetings, den Gang zur Toilette oder die Pause zum Durchatmen an der Kaffeemaschine. Genau diese direkten Möglichkeiten zur sozialen Interaktion fallen bei der Arbeit in virtuellen Teams weitestgehend weg. Je nach Organisation und Beschaffenheit der Teams, also der Persönlichkeitsstruktur der Mitarbeiter, hat das Konsequenzen darauf, wie Führungskräfte virtuelle Teams führen sollten.

Neben technischen Herausforderungen (die wir inzwischen überwunden haben sollten) steht man bei der Führung virtueller Teams vor weiteren Herausforderungen, wie einer drohenden sozialen Isolation der Mitarbeiter, einem gefühlten Kontrollverlust und viel organisatorischem Aufwand, damit alle Beteiligten immer auf dem aktuellen Stand bleiben. Bei der Auswahl geeigneter Mitarbeiter sollte man bereits auf die notwendigen Home-Office-Skills wie sehr gute Selbstorganisation und starke Kommunikationsfähigkeiten achten. Den Mitarbeiterbestand kann man selbstverständlich auch immer weiterbilden, um als Führungskraft langfristig von der Effizienz virtueller Teams zu profitieren.

Ein Team funktioniert nur dann, wenn die Mitglieder zusammenpassen und gemeinsam agieren. Zu denken, dass die Team-Zusammenstellung weniger wichtiger wäre, weil die Teammitglieder sich vermutlich kaum direkt treffen werden, ist hier der falsche Ansatz. Gerade virtuelle Teams stehen im ständigen Kontakt und müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, um zu Ergebnissen zu kommen.

Damit ein virtuelles Team erfolgreich handeln kann, braucht es klare Zielvorgaben, an denen es sich orientieren kann. Diese sollten ruhig regelmäßig wiederholt werden. Neben dem gemeinsamen Ziel muss dabei klar werden, wie jeder einzelne dazu beiträgt, dieses zu erreichen. Wird an unterschiedlichen Orten gearbeitet, besteht immer die Gefahr, dass jeder nur noch die eigenen Aufgaben sieht, sich um Teilbereiche kümmert und dabei das große Ganze immer weiter in Vergessenheit gerät. Dem kannst du entgegenwirken, indem du der Arbeit des virtuellen Teams eine Struktur gibst. Lege Zeiten für einen regelmäßigen Austausch innerhalb des gesamten Teams fest, um über Abläufe zu sprechen und jeden kurz seinen Fortschritt präsentieren zu lassen.

Der Schlüssel zum Erfolg virtueller Teams zeigt sich im Bereich des Vertrauens. Dieses kann erst mit der Zeit wachsen. Gemeinsame Erfahrungen, die zum Aufbau von Vertrauen führen, sind in virtuellen Teams von Natur aus begrenzt. Bleibt die menschliche Komponente auf der Strecke, werden nur noch kurze, knappe Anweisungen erteilt, die Person selbst gerät aus dem Fokus. Das wiederum wirkt sich negativ auf die Mitarbeitermotivation aus. Für virtuelle Teams in der Anfangsphase – besonders in der Projektarbeit – sind daher Kick-Off-Meetings unerlässlich. Vertrauen kann sich nicht aus dem Nichts entwickeln. Es ist entscheidend, dass die räumliche Distanz durch gemeinsame Rituale überwunden wird. Das kann beispielsweise erreicht werden, indem einmal wöchentlich ein virtueller Kaffeeklatsch abgehalten wird, bei dem auch persönliche Gesprächsthemen ihren Raum finden.

Viel Erfolg beim Karriere gestalten!